Es fasziniert mich, wie wir unser Selbst abseits gewohnter Wege neu entdecken. Wenn uns nur Unbekanntes umgibt, keine Gewohnheit, kein Alltag, keine Tritesse, keine festen Bahnen, sondern dauerhaft Neugier und Entdeckung. Wenn wir alle Wege zum ersten Mal gehen, alle Gesichter unbekannt sind, alle Düfte und Eindrücke eine Erfahrung. Und in jedem Moment nehmen wir wahr und auf.
Oder wie Andrew McCarthy mal sagte: „Desto weiter ich reise, desto näher komme ich an mich heran.“
Ich zwänge mich zum ersten Mal in einen Neoprenanzug. Die Luft ist kühl, der Anzug nass, das Anziehen ein Riesenspaß. Frieren kam bei der Anstrengung nicht in Frage. Wenig später halte ich rechts und links
Abseits des Alltags erscheint das Leben immer etwas leichter. Weg von alten Gedankenkreisen, Problemen und festgefahrenen Strukturen. Als könnte man sein Leben für den Moment der Reise verlassen und von außen betrachten. Reduziert auf das Wesentliche. In der Fremde bin ich ganz bei mir und meiner Umgebung, nehme neues voller Achtsamkeit auf und vergesse, was unwichtig ist. Zu viele Eindrücke, um noch in alten Fußabdrücken steckenzubleiben.
Meine Hände sind kalt, trotzdem verstecke ich sie nicht in den Taschen. Der Wind kühlt mein Gesicht, kriecht unter die Klamotten und lässt mich frösteln. Genau hier spüre ich es – das Gefühl von Weite in meiner Brust. Ich atme tief und frei, als könnte ich die Welt in mich aufnehmen.
Dieses Erlebnis allumfassend zu beschreiben, fällt mir schwer. Zu groß, beinahe übermächtig waren die Eindrücke … Sind die Erinnerungen. Viel gesehen in wenig Zeit, wodurch ich kaum Luft holen konnte. Kaum wirken lassen … Schon gar nicht verarbeiten. Island, du schöne Seele, ich vermisse dich jeden Tag!
Nie zuvor hat mich das Meer so berührt wie im letzten Ostsee-Urlaub. Ich weiß nicht genau, was anders war. Vermutlich ich. Denn das Meer war ja eigentlich schon immer da. Genau so, wie es eben
Es ist soweit – am Donnerstag fliege ich nach Island! Noch vor wenigen Monaten hätte ich nie gedacht, dieses wunderschöne Land tatsächlich besuchen zu können. Und all das, was mich während der Schaffensphase von Lichtpfade so begeistert hat, mit eigenen Augen sehen zu dürfen.
Anfang August habe ich zusammen mit meiner Familie ein paar Tage in Greetsiel an der Nordsee verbracht. Eine wirklich schöne Gegend! Wir haben die Seehundstation besucht, sind mit dem Fahrrad durch Schafherden gefahren (natürlich ganz langsam und vorsichtig) und waren baden – auch in der Mordsee, wie unser Sohn immer so schön sagte.